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Wegen Corona keine Reise – dafür Deutsch unterrichten bei Mazay

Timo hat unbezahlten Urlaub genommen, um zu reisen. Dann kam Corona. Timo fand bei uns eine Möglichkeit, seine Zeit sinnvoll einzusetzen.


Gut einen Monat ist es her, als ich unter dem Baldachin in Bern stand und mich das erste Mal traf zur Hausaufgabennachhilfe. Seither lernen wir, zwei junge Männer aus Afghanistan und ich, jeweils an zwei Tagen für je zwei Stunde zusammen. Weiter kommt ab und zu ein türkischer Familienvater zum lockeren zusammen Sprechen nach Bern.


Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die Lage, in welcher sich die drei Geflüchteten befinden, nachhaltig verändert. Sie wurden aus ihrer Struktur gerissen – begrenzter Unterricht und kein Treffen mehr im Café von Mazay – und müssen sich nun selbst organisieren. Dies ist jedoch ohne Schule, Arbeit und mit einem geringen sozialen Umfeld schwierig. Das gemeinsame Lernen hilft hier etwas aus. Motiviert und bestrebt, das Beste aus der Situation zu machen, lernen wir nun zusammen Deutsch. Mit dem Ziel vor Augen, die Sprache besser zu verstehen und somit die Chance auf eine Anstellung zu steigern, wird stets fleissig gearbeitet.


Wir führen amüsante Gespräche, reden über Alltägliches und diskutieren über die Schicksale und Lebenssituationen der Männer – teilweise kein leichter Gesprächsstoff. Seit unserem ersten Treffen konnten wir uns besser kennenlernen und die Stunden sinnvoll nutzen, zudem bringt ein fester Termin etwas Tagesstruktur zurück. Obwohl die zwei Stunden pro Person und Woche nicht die Welt verändern, werden sie hoch geschätzt und herzlich verdankt: Helfen zu können bringt also auch etwas Licht in das eigene Leben während dieser ungewöhnlichen Zeit.


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