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"Ich habe keine Chance" - wirklich?!

Ich bin Evelin, ich komme aus Syrien und bin 31 Jahre alt. Ich bin seit einem Jahr zwei Monaten in die Schweiz gekommen und habe bis jetzt N-Ausweis. N-Ausweis bedeutet „Asylsuchende“ und vielleicht bleibt man in die Schweiz oder nicht, darum habe ich wenig Chance hier in der Schweiz. Zum Beispiel, ich möchte sehr gerne und sehr schnell Deutsch zu lernen, aber mit Ausweis N und in einem Heim lebe ich, der Kanton bezahlt nicht für mich für den Deutschkurs und ich muss warten, bis ich andre Ausweis habe, F oder B, und wenn mann bekommt B ausweis, hat man Chancen besser als F Ausweis.


B Ausweis bedeutet, bleibt man mit Politik Ausweis aber F bedeutet nur Humanitarian Ausweis („vorläufig aufgenommen“).


Ich habe in Syrien Mathematik an der Universität studiert und ich habe als Lehrerin zwei Jahre gearbeitet und hier in der Schweiz, ich bin verwirrt, ich weiss noch nicht, was soll ich machen, aber habe viele Ziele. Zum Beispiel eine Ausbildung zu machen: „Informatik Ausbildung“ oder an die Universität gehen, weil ich möchte sehr gerne Master zu lernen, aber ich muss C1 Deutschniveau lernen und C1 bedeutet fast wie die Deutsch Mutter Sprache. Deshalb habe ich wenig Chance bis jetzt und die andre Ziele sind Deutsch Lehrerin oder Übersetzerin und das braucht auch C1-Zertifikat und braucht Zeit. Ich möchte sehr schnell Deutsch sprechen, um eine Arbeit zu finden oder eine Ausbildung zu machen.

Ich habe immer Stress und psychologische Probleme wegen dem Krieg und wegen dem Warten, bis ich F oder B-Ausweis habe.


Aber ich finde das ist ein bisschen komisch, zu warten ungefähr zwei Jahre bis F- oder B Ausweis haben, weil alle Syrer dürfen in die Schweiz bleiben*. Warum muss man zwei oder drei Jahre warten? Das ist viel Zeit, finde ich.



Anmerkung zum Text: Evelin konnte kurze Zeit später einen Deutschkurs beginnen, weil Mazay via Asylsozialhilfestelle beim Kanton ein Gesuch eingereicht hatte. Sie hat sich zudem für das Programm „Offener Hörsaal“ an der Uni Bern angemeldet und wird künftig als Gasthörerin bis zu fünf Vorlesungen besuchen können.


* Laut offizieller Asylstatik erhalten über 90 % der Syrer F oder B. Bei den abgewiesenen handelt es sich meist um Dublinfälle, das heisst um Personen, die bereits in einem anderen Dublinstaat ein Asylgesuch eingereicht haben.

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